dass so schnell wieder das „Rennfieber“ nein eher das „Skill-Fieber“ ausbricht hätten wir nicht gedacht.
Wir waren aufgeregt aber in freudiger Anspannung vor unserem ersten E-MTB Race. Im Rucksack waren Landkarte, Navigationsgerät, erste Hilfe Set. Werkzeug, Ersatzmaterial, Regenbekleidung, Protektoren, ein Fullface Helm, und Proviant.
Wir hatten so das Gefühl wie vor einem spannenden Berg Abendteuer. Finden wir den Einstieg? Reicht die Seillänge? Haben wir genug Sicherungsgeräte dabei? Ist der Fels machbar? Hält das Wetter? Nach der Einweisung und der Ausgabe der spartanischen Karte war klar, es gibt keine Koordinaten, es braucht eher keine Landkarte, aber Aufmerksamkeit, Gefühl und Orientierungssinn. Das haben alte Rennfahrer nur bedingt aber Bergfexe ganz sicher. Nachdem wir in unserem Zwillingsdasein beides sind, haben wir die erste Stage (Zeitprüfung) auch bald gefunden.
Eine schwere Uphill Prüfung mit sehr engen steilen Spitzkehren und hohen Felsabsätzen. Welcher E-Bike-Modus ist hier richtig? Welcher Gang? Welcher Luftdruck? Welche Linie? Wir waren aufgeregt, zu aufgeregt und haben erstmal ziemlich viele Fehler gemacht. Gemerkt, das üben wir!
Auf zur nächsten Stage, Downhill ist angesagt. Aha den Trail kennen wir noch aus der Marathon Zeit. Heimvorteil? Sandra zieht Protectoren an und wechselt Enduro Helm gegen Fullface. Auf geht’s Vollgas treten, Anleger nutzen, Hinterrad triften lassen … Oh nein war das ein Spass- das BMC Trailfox ist der Hammer!
Das war gut, hier sichern wir wie sich später heraus stellt, die Bestzeit unter den Mädels. Wir fahren entspannt ratschend mit ein paar teilnehmenden E-Enduro Jungs durch das Gardasee Hinterland. Mein Gott ist das ein Spaß! Auch noch, als die nächste Stage wie schnell erkennbar, die schwierigste Uphill Stage vor uns liegt. Peggy löst beim Beobachten der Starter vor uns schon mal die Lichtschranke aus, und muss sich ganz ohne Konzentrationsphase an der superschweren Sektion versuchen. Die ersten Meter gelingen gut, dann wird es sehr hackelig. Sandra nimmt die falsche Linie, den falschen Modus am E- Bike und scheitert schon in der ersten No-Feed Zone. Egal jetzt ganz schnell hoch kommen zum Stage Ziel, nicht zu viel Zeit verlieren, schnell das Rad in Position bringen und wieder versuchen zu fahren. Das war aufregend und kurz sehr anstrengend. Wir schliessen uns dem lässigen Pulk an und versuchen gemeinsam die nächsten Kontrollpunkte nicht zu übersehen. Dann gibt’s erst mal Brotzeit, in einer Wirtschaft an der Motorcross Strecke. Sehr passend konstatieren wir und machen auch eine Pause. Die Regenwolken kündigen sich an, am Lago regnet es schon, wir sollten weiterziehen, um die nächsten Stages noch im Trockenen absolvieren zu können. Beinahe hätten wir den nächsten Kontrollpunkt übersehen. Glück gehabt. Auf geht’s ab in die nächste Stage. Ein Cross Country Rundkurs im steinigen Gelände. Am Ende der Stage ist ein breites Grinsen auf unseren Gesichtern aber auch Anstrengung. War das cool! Die Strecke, das Bike und wir waren eins. Sehr schnell viel Endorphin für uns – der Modus war perfekt. Eigentlich wollten wir gleich nochmal, denn das war lustiger wie Achterbahn fahren! In dieser und in der nächsten ähnlichen Stage waren wir und unsere BMC Trailfoxes schnell. Das fühlte sich an wie früher in guter Form im Cross Country Kurs, nein besser! Wir konnten fast überall durchtreten, die Geometrie des Bikes und die Abstimmung waren perfekt. Durch schöne Trails fahrend, zieht es uns wieder Richtung Süden, Richtung Lago wo die Regenwolken stehen. Wir müssen noch Kontrollpunkte checken und dann nach Arco zur Eisdiele. Dort soll der letzte Kontrollpunkt sein. Hier angekommen, stellen wir fest, dass der Akku unseres Shimano Steps 8000 Motors trotz über 800 HM noch drei von fünf Balken anzeigt! Da noch Zeit ist, ins Ziel zu kommen, beschließen wir noch einen unserer Verpflegungspunkte für den morgigen Marathon zu checken, und zu testen wie viele Höhenmeter die Akkus noch draufhaben. Zu unserem Erstaunen fällt das dann doch unterschiedlich aus. Hier wird deutlich wie sehr der Krafteinsatz und das Gewicht beeinflusst. Egal, für die E-MTB Challenge ist das alles nicht entscheidend. Hier zählen andere Faktoren, hier gleichen sich die unterschiedlichen Stärken und Schwächen von Fahrern und Antrieben offensichtlich sehr gut aus. Hier ist das Bike und der Fahrer schneller und hier ein anderer. Spaß haben alle! Im Ziel angekommen bemerken wir dann, dass wir den letzten Kontrollpunkt verpasst haben. Da noch immer Zeit ist, bis zum offiziellen Rennende, beschließen wir zwei Kilometer zurück zu fahren, es geht ja außerhalb der Stages nicht um Geschwindigkeit. Es war ziemlich schwierig den Point „rückwärts“ zu finden. Am Weg zum Ziel, für uns die geistige Notiz, dass es gut ist, bis zum Ende konzentriert zu sein, selbst zu schauen, und nicht einfach nach zu fahren. ?
Das hat Spaß gemacht, das machen wir auf jeden Fall wieder! Die Kombination von sportlicher, technischer Anforderung, Geschicklichkeit, Orientierungssinn und lässiger Atmosphäre ist wunderbar. Am Ende waren wir dann doch gespannt wie wir in unserem ersten E-MTB Wettbewerb abgeschnitten haben. Bei der Siegerehrung am Abend stand Sandra dann neben zwei jungen E-Challenge Sportlerinnen als Dritte am Podium. Lässig. Greta Weithaler (Bosch eBike Systems) hat gewonnen, und Lisa Breckner (Cube Action Team) wurde zweite.
Danke an die Organisatoren dieses Events und an die vielen Helfer an der Strecke! Danke an BMC für die perfekten Bikes!